Germania im Januar 1923
Ein erst mal recht unauffälliges Belegstück dachte ich, als ich es zum ersten Mal anschaute. Der Beleg stammt aus unserer Rundsendung der ArGe Germania, womit bewiesen wird, dass sich dort auch interessante Stücke für geringes Geld finden lassen. Der Beleg war in einer der vielen Belegetaschen und war mit einem Euro ausgezeichnet. Dann blieb das Stück erst mal ein paar Monate liegen, bis es bei mir in die Sammlung eingeordnet werden sollte. Jetzt erst fiel mir der Maschinenhalbstempel von DORTMUND 1 mit dem Verwendungsdatum 10.1.23 auf!
Die Beifrankatur einer MiNr. 150 in Wert zu einer Mark mit einer MiNr. 193 (Wz.2) und einer MiNr. 206W (Wz.2). Gesamtporto beträgt portorichtig für die Portoperiode 11 somit 15 Mark.
Da die Fernpostkarte mittels Maschinenstempel entwertet wurde, ist diese einfach unbeanstandet verwendet worden, obwohl die Gültigkeit der Germania-Ausgaben MiNr. 140-153 zum 31.10.1922 endete. Der Abschlag des Maschinenhalbstempels zeigt einen „Hof“. Ein durch Abnutzung des Stempelklischees und schlechter Wartung geschuldeter Zustand bewirkt, dass Teile der Halterung des Stempelmetalls mit auf der Karte abschlagen.
Das ist sicherlich kein Stück, das auf einer Auktion Rekorderlöse bringen würde, aber solch kuriose Stücke sind durchaus was Schönes für eine Belegesammlung und nicht alltäglich zu finden. Es ist auch kein philatelistisch beeinflusster Beleg, da es sich um eine ganz normale Postkarte anlässlich einer Zigarrenbestellung handelt und die 10Mark Marke auch noch kopfstehend verklebt wurde. Vielleicht reizt ein solches Stück einmal einen reinen Markensammler auch mal Briefe und Belege in die Sammlung einzubinden.
Claudius Kroschel