Fremdverwendung
Die Germaniamarken wurden von der Deutschen Reichspost nicht nur im Reichspostgebiet selber sondern auch außerhalb des Reichspostgebietes (z.B. in den Auslandspostämtern oder in den besetzten Gebieten) verwendet. Es sind aber auch Verwendungen von anderen Postverwaltungen bekannt. Als Beispiel für solch eine Fremdverwendung sollen einige Marken und Belege der Ausgabe der bayrischen Postverwaltung aus der Sammlung Dongstra dienen.
Während der Novemberunruhen 1919 war München teilweise gänzlich von der Außenwelt abgeschlossen. Es konnten somit auch keine Marken aus der Münchener Druckerei ausgeliefert werden. Um einen drohenden Mangel kleiner Wertstufen in der bayrischen Pfalz entgegen zu wirken, bestellte man Marken bei der Reichsdruckerei in Berlin. Die gelieferten Marken wurden durch Überdrucken der gängigen Marken des Deutschen Reichs mit der Aufschrift "Freistaat Bayern" hergestellt. Diese erste Ausgabe wurde einheitlich unter der Auftragsnummer 1224.19 überdruckt.
Um die darauf hin entstandene große Nachfrage nach den Überdruckwerten zu befriedigen wurden weitere Marken, diesmal auch höhere Werte, bei der Reichsdruckerei bestellt. Sie wurden unter der Auftragsnummer 3103.19 überdruckt.
139 : Bogenteil mit Ur-HAN und der ersten Überdruck-HAN 1224.19
Fernbrief von Speyer nach Mainz mit einer Doppelfrankatur 139.
Der Brief wurde von amerikanischen Behörden zensiert
Mehrfachfrankatur mit Marken von Köng Ludwig III, zwei mit Überdruck "Volksstaat Bayern",
und einer überdruckten Germaniamarke (Michel 141) auf einer Paketkarte für ein Paket von 5kg über 75km
Eilboten-Wertbrief von München nach Bamberg über 1000 Mark mit Michel 138, 144 (2x) und 146.